Erläuterungen zu den Spalten
    UD-Nr
    
        Als ich 1990 die Liste der bis dahin nachzuweisenden Urseler Drucke (UD) abgeschlossen habe, 
            habe ich sie chronologisch geordnet und mit einer Nummer versehen, einen Nachtrag mit UDN (= Nachtrag).  
            Die Nachweise in folgenden Jahren habe ich mit UDZ (= Zusatz) ebenfalls chronologisch weitergeführt. 
            Die Nummern wurden und werden nicht geändert, um die Hinweise und Zitate an anderer Stelle nicht zu stören.
    
     
    
    VD 16/VD 17
    
        Mit den Angaben in den Verzeichnissen für die Drucke im deutschen Sprachraum des 16. 
            (VD16) und 17. Jahrhunderts (VD17) sind die vollständigen Beschreibungen zugänglich, ebenfalls 
            die wachsende Zahl der Volltexte. Hier müssen diese Angaben, wie z.B. die Standortnachweise, 
            die Blatt- und Seitenzahlen, die Beiträger  nicht wiederholt werden.
    
    Format
    
        Die Titelseiten sind alle in der gleichen Größe abgebildet. Deshalb gehört das tatsächliche Buchformat 
            zur Kennzeichnung hierher.
    
    Bogen
    
        Im Verlauf des 16. Jahrhunderts werden für Inhaltsverzeichnisse, für Zitierung und Verweise Blatt- und 
            Seitenzahlen eingeführt. Diese Zählungen sind zunächst häufig fehlerhaft. Die Angabe, die stets für 
            den Umfang einer Produktion aussagekräftig war, gleichzeitig Grundlage für die Bezahlung der Gesellen 
            und die Messzahl für den Verkaufspreis, war die stets mit Buchstaben fortgeführte Bezeichnung der 
            gesetzten und bedruckten Bogen. Auch die Buchbinder waren als eigenständiges Gewerbe auf diese Kennzeichnung 
            angewiesen, damit die laufende Abfolge für das zu bindende Werk gewahrt blieb. Das zuverlässigste Merkmal für 
            den Umfang eines Druckes war die Zahl der Bogen, die auch in der Herstellung des Papiers und im Papierhandel 
            eine feste Größe war. In einigen Jahren übersteigt die Zahl der gedruckten Bogen deutlich die Leistungsfähigkeit 
            bei nur einer Presse, wie in Oberursel. Daraus ist zu schließen, dass mehrfach Ursel/Vrsellis als Druckort genannt 
            werden, obwohl das Buch nicht dort, sondern z.B. in Frankfurt gedruckt wurde.
    
    Nachweise
    
        Diese Zahlen zeigen, wieviele Drucke derzeit in Bibliotheken und privat die Zeiten überdauert haben. Sie wächst, 
            je präziser und je zugänglicher die Kataloge der großen und kleinen Bibliotheken erschlossen werden. 
            1991 konnte ich 446 Nummern UD in 1324 Standorten nachweisen. Durch die digitale Erschließung sind es derzeit 
            527 an 2736 Standorten. Die Zahlen schwanken zwischen einem Exemplar in privater Hand und 24 Exemplaren von UD 052 
            ( Luthers Schriften zum Abendmahl ).
    
    Sachbereich
    
        Die Abgrenzung und Bezeichnung der Inhalte ist meist schwierig. Einzelne große Bibliotheken haben in ihren Signaturen 
            bereits Hinweise. Ich habe nach dem Augenmaß entschieden und bezeichnet. Mein Ziel ist es, die Themenvielfalt deutlich 
            zu machen und besonders die drei unterschiedlichen Druckernamen Henricus - Sutorius - Junghen u.a. mit ihrem jeweiligen 
            Profil zu zeigen.
    
    Ort - Jahr / Drucker - Verleger
    
        In der Regel sind die Angaben aufgeführt, wie sie aus dem Druck selbst zu entnehmen sind. Bei Angaben auf dem Kolophon 
            (Druckvermerk) am Ende eines Werkes sind die Bezeichnungen in (  ), bei solchen, die aus anderen Quellen erschlossen sind, 
            in [  ] gesetzt. Da in der Digitalisierung die Klammern bei der Sortierung stören, sind in dem Verzeichnis die runden 
            durch hellen, die eckigen durch dunklen Braunton makiert.
        Den Grund der Zuweisung ohne Angaben im Druck selbst, gebe ich, soweit möglich, unter den Erläuterungen an. 
            Da die Unterschiede am Beginn der Druckerei, beim Übergang von Henricus zu Sutorius (1597 - 1599), beim unfreiwilligen 
            Abzug von Sutorius und der folgenden Herrschaft katholischer Verleger aussagekräftig sind, ist die Datei beigefügt und 
            wird an den entsprechenden Stellen im Text erläutert.
        Auch die zunehmende Differenzierung von Herstellung (Drucker), Auftraggeber (Verleger) und Vertrieb (Buchhändler) ist 
            deutlich zu erkennen.
        Eine Ergänzung zum Druckort: Dies kann den Ort bezeichnen
    
    
       
           | - in dem das Buch gedruckt wurde | 
        
           | - mit dessen Nennung die Zensur umgangen werden soll, ist aber nicht der Druckort | 
        
           | - in dem eine Vorlage zum Nachdruck „erstlich“ gedruckt wurde | 
        
           | - durch dessen Nennung die Herstellungsbegrenzung, z.B. in Frankfurt, umgangen wer den soll. | 
       
    
    
    Die Nicht-Nennung kann aus Flüchtigkeit geschehen, aber auch bewusste Tarnung sein.
    
    
    Sprache
    
        Die kurze Bezeichnung erlaubt die Feststellung, an welche Leser sich der Autor besonders wendet: An den studierten, 
            lateinisch Sprechenden und Schreibenden, oder an den im Alltag seines Berufes deutsch Redenden und Lesenden. Auch 
            hier sind die Unterschiede zwischen den Druckern in den drei Abschnitten der Druckereigeschichte deutlich.
    
    Autoren
    
        Die Namen sind in der Regel so wiedergegeben, wie sich die jeweilige Person selbst als Autor erkannt haben wollte. 
            Übersetzer und Herausgeber sind gekennzeichnet, bzw. im VD16 und VD17 zu finden.
    
    Erläuterungen
    
        Hier sind alle Notizen, Zitate, Bemerkungen, Merkmale zu dem jeweiligen Werk zu finden, die für die Definition des 
            jeweiligen Druckes wichtig sind. Die zeitliche Begrenzung (1557 - 1623) und die Beschränkung auf einen Ort (Oberursel) 
            haben mich viel Material finden lassen, das für die Darstellung der nur schwach dokumentierten Geschichte aussagekräftig ist. 
            So lassen sich Gewohnheiten, Arbeitsweisen und Entscheidungen nachvollziehen, die nicht ausdrücklich dokumentiert sind.
    
    Titelseite
    
        Das Titelblatt eines Buches war Information für den Kunden über den Inhalt und Verfasser. Es war auch Werbung. 
            Deshalb haben die Titel oft sehr lange Texte. Eine Abschrift kann in der Gestaltung nicht eindeutig sein. Zur Definition 
            bleibt nur die fotografische Wiedergabe. Auch Widmungen, Initialen, Vignetten und Druckvermerke am Schluss, habe ich von 
            Beginn (1962) an fotografisch reproduziert. Das war mir bis heute eine Hilfe. Scanner und Volltext-Ausgaben erleichtern 
            inzwischen die Differenzierung von Druckorten, Werkstätten, Auflagen und graphischen Elementen.
    
    Titel - Quelle
    
        Die Nachweise auf die Standorte der Bild-Vorlagen sind mit dem Bibliothekssigel beigefügt.